Sonntag, 26. Oktober 2008

Death Trance


Originaltitel: Death Trance
Land: Japan
Jahr: 2005
Laufzeit: ca. 89 Minuten
Genre: Action, Eastern, Fantasy
Regie: Yuji Shimomura

Der Kämpfer Grave (Tak Sakaguchi) stiehlt aus einem Tempel den Sarg mit den Überresten der Göttin der Zerstörung. Angeblich soll sie einen Wunsch erfüllen und um diesen zu kriegen, zieht Grave zu einem Portal, in dem er den Sarg öffnen kann. Auf seinem Weg wird er immer wieder in Kämpfe verwickelt und von einem mysteriösen, kleinen Mädchen verfolgt.

Der Film ist auch als Death Trance - Versus 2 bekannt, hat aber bis auf den Hauptdarsteller und ein Paar Kleinigkeiten nicht sehr viel mit Versus von Ryûhei Kitamura gemeinsam. Er ist definitiv nicht der zweite Teil und der Titel wurde wohl nur aus Marketinggründen gewählt.

Die Story ist nicht das Gelbe vom Ei und bietet nicht sehr viel Tiefgang. Dass Grave mit einem Sarg umherzieht und ein Kind ihn begleitet, lässt ein wenig an Django und Lone Wolf and Cub erinnern. Wenn man über die dünne Story hinwegsieht, bekommt man dafür einiges an Action geboten.
Diese ist dann auch gar nicht mal schlecht inszeniert und lässt nie lange auf sich warten. Die Kampfszenen bestehen aus schönen, schnellen Martial-Artskämpfen und zwischendurch wird dann auch mal ein wenig geballert.

Musikalisch gibt es immer wieder die Visual Kei-Band "Dir en grey" zu hören, dies passt gut zu den Actionszenen und verleiht ihnen ein angenehmes Tempo.
Optisch dürfte der Film aber nicht jedermanns Geschmack sein. Der Film präsentiert sich größtenteils gräulich und blass. Da er so gut wie die ganze Zeit in einem Wald spielt, wird gerade dadurch eine schöne Stimmung erzeugt. Zwischendurch und Richtung Ende gibt es aber immer wieder einige Farbspielereien und visuell kann man insgesamt auch Parallelen zu Versus erkennen.
Schauspielerisch bietet der Film guten Durchschnitt, wirklich etwas zu meckern gibt es nicht. Sakaguchi verleiht seinem Charakter eine gewisse Coolness und wirkt wieder mal sehr sympatisch.

Fazit:
Ein Film der gute Action bietet und zu unterhalten weiß. Jedem der Versus mochte, dürfte Death Trance gefallen.

7,5/10

Samstag, 25. Oktober 2008

Kekko Kamen


Originaltitel: Kekkô Kamen
Land: Japan
Jahr: 2004
Laufzeit: ca. 70 Minuten
Genre: Trash
Regie: Takafumi Nagamine

An einer Schule für angehende Reporter werden immer wieder Schüler gefoltert, die auch nur den kleinsten Fehler gemacht haben. Dies passt einer Person absolut nicht: Kekko Kamen (Shino Saitô). Bekleidet mit einer roten Maske, Schal, Handschuhen und Stiefeln macht sie sich auf, den skrupellosen Direktor aufzuhalten.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Manga von Gô Nagai, welcher gleich mehrmals verfilmt wurde. Ein Anime (1990) und drei Realverfilmungen (1990-93). Des weiteren gibt es vier Neuverfilmungen aus dem Jahr 2004, auch unter dem Titel "Mask of Kekkou" bekannt.

Was hier geboten wird, ist Trash pur. Einfach allein unsere Heldin, die knapper wohl nicht mehr bekleidet sein kann, ist schon ein dickes Grinsen wert. Bewaffnet ist sie mit einem glitzernden Nunchaku, dieser kommt natürlich auch zum Einsatz. Leider gibt es nicht sehr viele Kampfeinlagen und diese sind dann relativ schlecht gemacht. Man sieht immer wieder, dass niemand getroffen wird, aber das erhöht den Spaßfaktor nochmals.
Besonders Kamens Spezialangriff, die "Muffication", sollte für den einen oder anderen herzhaften Lacher sorgen.
Die Gags sind zum Teil etwas albern geraten, hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er es mag oder vielleicht einen ticken zu übertrieben findet.

Dass dies ein Lowbudget Film ist, merkt man von der ersten Minute an. Trotzdem wurde solide Arbeit gemacht. Kamera und Schnitt sind definitiv gut, man sollte nur nicht zu viel erwarten.
Die Effekte wirken billig, was dem Ganzen aber nicht schadet. Wenn Kekko am Ende mit ihrem Roller unterwegs ist, sieht man deutlich, dass dies vor einem Bluescreen bzw einer Leinwand gedreht wurde. Einfach herrlich anzuschauen.
Erwähnt sei auch noch das öfters vorkommende Overacting. Das macht jedoch absolut nichts, sondern passt perfekt zum Rest des Films.

Fazit:
Für Japan-Trashfans auf jeden Fall einen Blick wert. Für alle, die nichts mit Trash anfangen können, wird es die Hölle auf Erden sein.

8/10

Sonntag, 12. Oktober 2008

Böse, Das

Originaltitel: Phantasm
Land: USA
Jahr: 1979
Laufzeit: ca. 88 Minuten
Genre: Horror
Regie: Don Coscarelli

Mike (Michael Baldwin) beobachtet auf dem örtlichen Friedhof den Leichenbestatter, genannt Tall Man (Angus Scrimm), der einen Sarg mit übermenschlichen Kräften in seinem Auto verstaut. Daraufhin versucht Mike mehr über den Bestatter herauszufinden, nur wird dieses nicht sehr einfach, denn es stellen sich ihm zwergenartige Wesen und eine seltsame Kugel in den Weg.

Don Coscarelli hatte für den Film knapp 300,000$ zur Verfügung, die er auch ordentlich genutzt hat. Die Dreharbeiten von Phantasm fanden in Kalifornien im San Fernando Valley und der Stadt Chatsworth statt, was sehr gut gewählt wurde. In den USA wurde der Film am 28. März 1979 veröffentlicht und spielte eine Summe von 15 Millionen Dollar ein, ein Erfolg mit dem wohl keiner gerechnet hatte.

Der Kultstatus um den Film ist aber auch sehr verständlich. Die Geschichte wird spannend erzählt und das Mysterium um den Tall Man zieht einen sofort in den Bann. Eine schöne Atmosphäre verleiht dem Film einen gewissen Charme, welcher bei heutigen Horrorfilmen leider nicht mehr häufig vorhanden ist.

Angus Scrimm verkörpert die Rolle des Tall Man mehr als gut und gibt ihr das gewisse etwas. Ja, er wirkt wirklich unheimlich. Insgesamt kann man über die Schauspieler nicht meckern. Michael Baldwin, der knapp 14 Jahre alt war bei den Dreharbeiten, leistet auch hier schon gute Arbeit und wirkt sehr überzeugend.

Auf den ersten Blick lassen die Zwerge und eine fliegende Kugel das Ganze etwas komisch wirken, aber genau dies macht den Film so einzigartig. Die Kugel sorgt auch noch für einen Splattereffekt, bei dem es ordentlich sprudelt. Insgesamt aber setzt der Film nicht auf Gewalt und ist eher harmlos.

Fazit:
Ein Horrorfilm der Spitzenklasse, der leider in Deutschland unverständlicherweise von der Zensur in seiner ungeschnittenen Form immer noch verteufelt wird.

8/10

Samstag, 11. Oktober 2008

Mother of Tears, The

Originaltitel: Terza Madre, La
Land: Italien, USA
Jahr: 2007
Laufzeit: ca. 98 Minuten
Genre: Horror
Regie: Dario Argento

Sarah Mandy (Asia Argento) und Giselle Mares (Coralina Cataldi-Tassoni) öffnen in der Nähe von Rom eine alte Urne und setzen dabei den Geist der Hexe Mater Lachrymarum (Moran Atias) frei. Kurz darauf geschehen mysteriöse Dinge und die Zahl der Gewaltverbrechen steigt. Nachdem Sarah gemerkt hat, was sie angerichtet hat, versucht sie die böse Hexe aufzuhalten.

Der Film gehört zu der "Mütter-Trilogie", welche aus den Filmen Suspiria (1977) und Inferno (1980) besteht. Den Zeitabstand zu Teil 3 merkt man sehr deutlich, da Dario Argento mittlerweile filmerisch einen etwas anderen Stil hat. Man sollte MoT nicht mit den anderen beiden Teilen vergleichen, denn sonst wird man enttäuscht. Schaut man diesen Film aber als Einzelnen und eigenständiges Werk, macht er eine gute Figur.

Von der Story her ist der Film jetzt nicht überragend, aber die Atmosphäre kommt gut rüber, teilweise düster und durchweg spannend. Große Längen gab es nicht und die Laufzeit von knapp 98 Minuten verging recht flott.
Kamera- und schnitttechnisch gibt es solide Kost, Argento geht hier aber leider nicht sehr viele Experimente ein und daher bitte nicht mit den alten Filmen des Meisters vergleichen. Ebenfalls gut und stimmig sind die Kulissen, gedreht wurde in Italien und den USA.
Bei den F/X gibt es absolut nichts zu meckern. Es gibt eine ordentliche Palette an Gore, die vom Härtegrad her schön matschig ausfällt. Das Gesplatter erinnert einen an die Filme aus den 80ern, nur technisch besser. Auch zu loben sei hier, dass es keine billigen CGI-Effekte sind sondern schön Handmade.

Leider gibt es aber nicht nur positives an MoT. Schauspielerisch wird hier eher vergeigt. Was mich bei Asia Argento immer wieder wundert: mal kommt sie gut rüber und in der nächsten Szene wirkt sie, als ob sie zum ersten Mal schauspielert. Schade. Es gibt noch einen Gastauftritt von Udo Kier als Priester, der aber auch nur von kurzer Dauer ist.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die etwas übermenschliche, fast schon superheldenartige Fähigkeit von Sarah. Sie kann sich unsichtbar machen! Dies wirkt lächerlich und deplaziert bzw. es wirkt so, als ob man im Drehbuch nicht mehr weitergekommen wäre und eine Lösung suchte.

Fazit:
Wenn man über die Fehler in MoT hinwegsieht, macht der Film schon Spaß. Aber Finger weg von der deutschen DVD, denn diese wurde um ca. 1 Minute geschnitten.

6,5/10 Punkten